Das ist die traurigste Nachricht seit Langem, die wir zu berichten haben.
Paddington, eine Mondbärin, der Animals Asia erst vor einem Monat zu Hilfe eilte, um sie aus einem grausamen Leben auf einer Gallefarm zu befreien, verstarb letzte Woche plötzlich, noch während unser Tierarzt- und Bärenpflegeteam tapfer um ihr Leben kämpfte.
Wir befreiten Paddington aus einem kleinen, engen Käfig auf einer Gallefarm, wo sie 17 Jahre – wahrscheinlich ihr ganzes Leben – verbracht hatte und die Würdelosigkeit, den Schmerz und die Verletzungen ertragen musste, die mit wiederholten Galleextraktionen verbunden sind.
Das Tierarztteam fand bald heraus, dass Paddington infolge ihrer Gefangenschaft und dem, was ihr auf der Farm zugestoßen war, an einer ganzen Reihe schwerer Gesundheitsprobleme litt, und hielt sie in der Quarantänezone, in der jeder gerettete Bär die ersten 30 Tage verbringt, unter intensiver Beobachtung.
Nach drei Wochen fanden Paddingtons Pfleger sie vor, wie sie vergeblich versuchte aufzustehen, und sie schien nicht zu bemerken, was um sie herum vorging. Das Tierarztteam brachte sie eilig in unser Bärenhospital vor Ort, um sie gründlich zu untersuchen. Ganz sicher hatte sie Probleme, doch da diese wahrscheinlich in ihrem Gehirn ihren Ursprung hatten, konnte das Team nur die Symptome angehen, ihr Erleichterung verschaffen und sie weiterhin genauestens beobachten.
Nur zwei Stunden später stellte Paddington die Atmung ein. Das Team führte 10 Minuten lang Herz-Lungen-Reanimation bei ihr durch, doch blieben all diese heldenhaften Bemühungen leider vergeblich.
Heidi Quine, Leiterin des Bären- und Tierarztteams bei Animals Asia:
„Bären erleiden auf Gallefarmen unvorstellbare Traumata und Qualen. Wir müssen die Bären so schnell wie möglich von den Farmen holen. Nie werde ich vergessen, wie wir die Wiederbelebungsmaßnahmen bei Paddington durchgeführt haben, die Kompressionen der Brust… Das Team und ich haben ebenso angestrengt um ihr Leben gekämpft sie sie selbst. Ich möchte das nicht noch einmal tun müssen.“
Die Obduktion und ein vorläufiger Laborbericht ergaben, dass Paddington an einer Schwellung des Gehirns gelitten hatte.
Paddington wurde am nächsten Tag auf unserem Friedhof im Rettungszentrum beigesetzt, wo die Bären, die wir gerettet, geliebt und verloren haben, in einem wunderschönen, friedlichen Garten ihre letzte Ruhe finden. Unser Team im Rettungszentrum richtete eine feierliche Bestattung aus, bei der Paddingtons Pfleger, erschüttert und in tiefer Trauer, unter Tränen Gedichte und Briefe vorlasen, die sie für sie geschrieben hatten.
Hier nur ein paar der Worte, geschrieben für und über unser kostbares Mädel, das so viele Menschen in aller Welt berührt und inspiriert hatte…
„Auch wenn Paddington bei uns nicht viel Zeit vergönnt war, war es doch die glücklichste und sorgloseste Zeit, die sie je gehabt hat. Ihre Geschichte zeugt einmal mehr davon, wie grausam Gallefarmen sein können, und gibt uns die Kraft voranzuschreiten, bis wir eines gar nicht fernen Tages diese brutale Praxis abgeschafft haben.
Nun ruhe in Frieden, unschätzbare Paddington. Ich hoffe, unsere leckeren Marmeladenbrote begleiten Dich bis zu dem Ort, den nur Liebe und Freiheit erreichen.“ Lý Mai Hân, Assistenztierarzt
„Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt im Ganzen, aber es verändert die Welt für dieses Tier. Ich bin so froh, dass wir Deine Welt ändern konnten, wunderschöne Paddington, wenn es auch nur für einen Moment war. In der Sekunde, als wir von Dir hörten, wurdest Du zum Teil unserer Familie, und das letzte Kapitel Deines Lebens war voller Liebe und Freundlichkeit. Du warst ein so ganz besonderer Bär, Dein Leben bedeutete so viel, und Du wirst für immer bei uns sein. Ruhe in Frieden, süßes Mädel.“ Amy Saunders, Bärenteammanagerin
„Paddington erlebte so viele Jahre der Grausamkeit, das war sofort klar, als wir sie sahen – die Reibestellen an ihrem Kopf, die Art und Weise, wie sie gierig alles verschlang, was sie erhielt, und ihre geringe Größe.
Doch die letzten drei Wochen ihres Lebens waren die besten, die sie erlebt hat, seit sie grausam der Freiheit entrissen worden war. Die gewaltige Menge an Liebe, die aus aller Welt ihren Weg zu ihr fand, war bewegend, doch es waren die stille Liebe und Hingabe des Bärenpflegeteams und dessen tiefe Erschütterung bei ihrem Dahinscheiden, die mich überwältigten.
Paddington wurde geliebt und respektiert, sie bekam so viel Futter und Leckereien, wie sie nur bewältigen konnte, und medizinische Versorgung allererster Güte. Sie hat nicht gelitten, wie es der Fall gewesen wäre, wenn wir sie nicht gerettet hätten. Ich hoffe, dass ihre Geschichte und die Geschichte ihres Dahinscheidens weiterhin Menschen in aller Welt berührt und zur Unterstützung bewegt. Das wird ihr Vermächtnis sein.
Ruhe in Frieden, liebe Bärin, wir werden Dich furchtbar vermissen.“ Sarah van Herpt, Leitende Bärenteammanagerin
Auch wenn Paddington nicht viel Zeit in unserem Rettungszentrum vergönnt war, erlebte sie doch reichlich Liebe, Fürsorge und Mitgefühl. Ihre Geschichte bewegte Tierschützer überall in der Welt dazu, unsere Mission zu unterstützen, die grausame Praxis, die ihr die Freiheit und letztlich das Leben genommen hat, abzuschaffen.
„Paddington hatte ein Leben geführt, in dem ihr nicht einmal die Würde eines Namens vergönnt gewesen war. Doch mit Hilfe von Unterstützern aus aller Welt konnten wir sie in Sicherheit bringen, ihr einen Namen geben, für sie sorgen und ihr zum ersten Mal in ihrem Leben Liebe erweisen.“ Jill Robinson, Gründerin und CEO von Animals Asia.
„Ihr Verlust erfüllt uns alle mit tiefer Trauer, erinnert uns aber auch daran, dass wir der Welt zeigen müssen, welche Grausamkeit und welches Elend die Bärengallefarmen verursachen. Da diese Industrie in Vietnam ein Ende findet, bemühen wir uns, jeden Bären in Not zu retten, bevor es zu spät ist.“
„Während wir das letzte Rettungszentrum im Land für all die noch verbliebenen Bären bauen, müssen wir die Farmen jetzt unbedingt schließen, um dafür zu sorgen, dass kein Bär so etwas je wieder durchmachen muss.“
Das preisgekrönte Bärenrettungszentrum von Animals Asia in Tam Dao, Vietnam, nähert sich rasch der Grenze seiner völligen Auslastung. Im Mai haben wir mit dem Bau eines neuen, 12 Hektar großen Rettungszentrums im wunderschönen, bergigen Nationalpark Bach Ma begonnen, welches schließlich den letzten Bären, die noch im Land auf Gallefarmen leben, ein Zuhause bieten wird.
Wenn erst der letzte Bär gerettet ist, wird dieses Geschäft in Vietnam Geschichte sein, und Animals Asia wird in die Geschichte eingehen, indem es ein Gründungsziel erreicht hat – das Ende der Bärengallefarmen in Vietnam.
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